Modellprojekt
Restorative Praktiken
an Schulen
Modellprojekt „Mit Restorativen Praktiken ein positives und sicheres Schulklima fördern“
Das Modellprojekt „Mit Restorativen Praktiken ein positives und sicheres Schulklima fördern“ wurde von August 2021 bis Dezember 2024 durchgeführt. In der ersten Phase (2021) haben wir konzeptionell zur Implementierung Restorativer Praktiken an Grundschulen gearbeitet. In Kooperation mit dem Projektteam ‚Reckahner Reflexionen zur Ethik pädagogischer Beziehungen‚ haben wir einen wissenschaftlich fundierten Fragebogen für Schüler*innen und Lehrkräfte erarbeitet. Ab 2022 haben wir als Projektteam Lehrkräfte einer Berliner Grundschule begleitet.
Im Rahmen von zwei Schuljahren unterstützten wir das Schulpersonal durch Fortbildungen, Coachings und Prozessbegleitung in sogenannten Modellklassen dabei, ein positives und sicheres Schulklima sowie eine partizipative Dialogkultur zu fördern.
Die Arbeit an der Modellschule wurde durch zwei Befragungen mit den wissenschaftlichen Fragebögen ergänzt. Die erste quantitative Erhebung fand im Herbst 2022 statt (siehe Kurzbericht zur Befragung), die zweite im Frühjahr 2024. Die wissenschaftliche Begleitung erfolgte durch Prof. Dr. Anne Piezunka.
Neben der Arbeit an der Modellschule wurde regelmäßig der Workshop “Restorative Praktiken – Ein Einstieg“ angeboten. Das Projekt war dank der Förderung durch das Bundesprogramm „Demokratie leben!“ , die Heidehofstiftung, die GLS Treuhand sowie die Berliner Landesstelle für Gleichbehandlung – gegen Diskriminierung sowie Einzelspenden möglich.
Berlin, Dezember 2024
Als Team blicken wir nun auf fast dreieinhalb Jahre zurück. Es ist viel passiert – im Team, an der Schule, in der Welt. Wir sind uns einig, dass dieses Modellprojekt die Energie und Zeit absolut wert war. Den Ansatz zu verbreiten und ihn selbst immer mehr zu leben, war eine sehr bereichernde Erfahrung.
Und die Arbeit mit den Restorativen Praktiken wird uns weiter begleiten. Gerade in Zeiten wie diesen, in denen Menschen auf der ganzen Welt vor immensen Herausforderungen stehen, ist es ein Geschenk, einen Beitrag leisten zu können, die sich sinnstiftend anfühlt. Vor allem in einem Team, das es sich ebenfalls zur Aufgabe gemacht hat, die Werte der Restorativen Praktiken bestmöglich miteinander zu leben!
Mögen die Samen, die wir mit viel Energie und Liebe gesät haben, zu robusten Pflanzen heranwachsen! Auf dass wir unsere Zukunft mehr und mehr in eine Richtung mitgestalten, die Gemeinschaft und Verbindung stärkt und unterschiedliche Perspektiven zulässt. Es fühlt sich an, wie ein wichtiger, kleiner und doch kraftvoller Schritt hin zu mehr Demokratie.
Aktuell bieten wir online-Workshops zu folgenden Themen an:
- “Restorative Praktiken – ein Einstieg”
- “Von Schuld und Strafe, hin zu Beziehung und Gemeinschaft – am Beispiel des Klassenrats”
- “Restorative Praktiken – wie Wissen zum Nervensystem & Trauma im (Schul-)Alltag unterstützen kann”
- “Gehorsam – wie wir gelernt haben, brav oder rebellisch statt echt zu sein, und was uns das kostet”
Kurzfilm "Restorative Arbeit in der Schule"
Dieser Kurzfilm ist im Rahmen des Modellprojektes entstanden und gibt einen Einblick, wie mit Restorativen Praktiken an Schulen gearbeitet werden kann.
Für den Fall, dass du gerade nicht die Zeit hast, dir den Kurzfilm anzusehen, kannst du dir hier erst einmal den Teaser ansehen.
Veröffentlichungen zum Ansatz der Restorativen Praktiken und zum Modellprojekt
"Von Schuld und Strafe zu Beziehung und Gemeinschaft"
In der 70. Ausgabe der Zeitschrift oya ist ein Interview mit den Projektmitarbeiter*innen Maj Vethacke und Ivo Sodji erschienen. Sie erzählen was die Restorativen Praktiken für sie ausmachen, über Kreisgespräche und ihre Arbeit im Modellprojekt „Mit Restorativen Praktiken ein positives und sicheres Schulklima fördern“.
"Das mutige Klassenzimmer"
In dem in der Empathischen Zeit erschienen Artikel beschreibt der Projektmitarbeiter Ivo Sodji die Arbeit im Modellprojekt. Es geht um Kreisgespräche, Kooperationsspiele und wie diese das Miteinander stärken können.
Interview zum Modellprojekt in der Vielfalt-Mediathek
In der Vielfalt-Mediathek ist 2022 ein Interview zum Modellprojekt erschienen. Hier erzählen wir, wie es zum Modellprojekt gekommen ist, wie das Projekt abläuft und was es aus unserer Sicht braucht, damit es gut gelingen kann.
Die Vielfalt-Mediathek ist ein Begleitprojekt des Bundesprogramms „Demokratie leben!“. Auf der der Website finden sich Bildungsmaterialien zu den Themen Rechtsextremismus, Rassismen, Antisemitismus, Diversität, Migration sowie Homo-, Trans*- und Inter*feindlichkeit.
“Ich mag, dass wir jetzt so richtig über die Dinge und Probleme reden und nicht wie vorher nur durcheinander streiten.“ – Restorative Praktiken im Klassenrat
Die Veränderungen im Klassenrat einer Modellklasse – Ein Einblick in unsere Arbeit im Rahmen des Modellprojekts “Mit Restorativen Praktiken ein positives und sicheres Schulklima fördern“ von Maj Vethacke
Handbücher für die eigene Praxis: Restorative Praktiken in Schule
Handbuch "Restorative Schule: Gemeinschaft und Verantwortung - Mit Restorativen Praktiken ein positives und sicheres Schulklima fördern"
Das Handbuch ist die erste deutschsprachige Veröffentlichungen zu Restorativen Praktiken in Schulen. Es ist eine Einladung, auf der Grundlage der Restorativen Praktiken zu reflektieren, wie unser Verhalten unsere Lebenswirklichkeit und die Lebenswirklichkeit anderer beeinflusst. Inwieweit trägt es beispielsweise dazu bei, dass Kinder Demokratie als Lebensform erfahren können?
In einer Mischung aus Wissensvermittlung und Reflexion geht es um die Restorative Haltung und Führung, das Nervensystem, Restorative Kreise, Kreisfragen, Check-in/-out und den Restorativen Klassenrat. Das Handbuch enthält auch Spiele zur Stärkung der Gemeinschaft und die Restorativen Fragen, als eine Möglichkeit Konflikte verbindungsstärkend zu bearbeiten.
Handbuch "Restorative Praktiken mit Kreisgesprächen im Klassenzimmer vermitteln!"
Die deutsche Ausgabe des Handbuchs bietet nicht nur hilfreiche Schritt-für-Schritt-Anregungen, um das Format des Kreisgesprächs im Unterricht umzusetzen. Es macht auch die Haltung greifbar, die dem Ansatz der Restorative Praktiken zugrunde liegt.
IRP-FACHTAG 2024 - Abschlussveranstaltung Modellprojekt
Am 17.10.2024 fand die öffentliche Abschlussveranstaltung des Modellprojektes in Berlin-Neukölln statt. Das Programm und Feedback zum Tag sind auf der IRP-Fachtag Seite zu finden.
Im Rahmen des Fachtages sind auch „Stimmen zur Abreit mit den Restorativen Praktiken“ gesammelt und im gleichnamigen Video zusammengeführt worden.